L.E.V.-Marktplatz begeistert Studierende für Ehrenamt

06.11.2023
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L.E.V.-Marktplatz begeistert Studierende für Ehrenamt

Rund 30 Organisationen und Vereine präsentierten beim L.E.V.-Marktplatz am 6. November in der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) verschiedenste Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. Im Rahmen des Projekts L.E.V. – kurz für „Lernen. Engagement. Verantwortung.“ – haben bereits über 1.000 Studierende der PHDL und der Johannes Kepler Universität (JKU) wertvolle Lebenserfahrung und ECTS-Punkte für den Studienabschluss gesammelt.

(Linz, 6. November 2023) Etwa 200 interessierte Studierende machten beim L.E.V.-Marktplatz an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) ihre ersten Begegnungen mit 30 karitativen Einrichtungen, um sich über die Möglichkeiten eines sozialen Engagements während des Studiums zu informieren. Mit dem L.E.V.-Projekt (Lernen. Engagement. Verantwortung.) setzt die PHDL gemeinsam mit dem Unabhängigen Landesfreiwilligenzentrum (ulf) ein nachhaltiges Zeichen des Zusammenhalts und der Hilfsbereitschaft in Oberösterreich. „40 Prozent der jungen Leute in Oberösterreich sind ehrenamtlich aktiv – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Deshalb bin ich der PHDL sehr dankbar für diesen Grundkonsens, wenn sich junge Lehrende für dieses Land so engagieren und wichtige Verantwortung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen übernehmen“, hielt Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer fest.

Seit neun Jahren setzen sich Studierende im Rahmen des Projekts für das Gemeinwohl ein und wenden ihr erworbenes Wissen aus dem Studium, ihre persönlichen Kompetenzen und ihre Erfahrungen in einer Sozialeinrichtung an. Anschließend bringen die Studierenden ihre persönlichen Erfahrungen des sozialen Engagements in das Studium ein, diskutieren, reflektieren und analysieren – „eine Win-Win-Situation für die Gesellschaft und den Wissenstransfer“, sagte PHDL-Rektor Johannes Reitinger. Seit dem Start im Jahr 2014 haben mehr als 1.000 Studierende der PHDL mitgemacht, seit 2020 wird das Projekt auch an der Johannes Kepler Universität (JKU) angeboten, wo bisher rund 60 Studierende die Lehrveranstaltung absolviert haben. „Die Studierenden merken selbst, dass sie auch im Sinne einer Selbstwirksamkeit einen Unterschied in dieser komplexen Welt machen“, so JKU-Rektor Stefan Koch.

Verein dieziwi als Schnittstelle zu Einsatzfeldern

Der Verein „dieziwi –Die Zivilgesellschaft wirkt“ fungiert über das ulf als Schnittstelle zwischen den Bildungsstätten und den Einsatzfeldern. „An der PHDL ist L.E.V. ein fixer Bestandteil des Curriculums der Primarstufenpädagogik und wird auch in der Ausbildung für Sekundarstufenpädagog:innen angeboten, ist also mittlerweile gut etabliert“, sagt ulf-Leiterin Magdalena Plöchl. „Hier passen wir es in enger Abstimmung mit der Hochschule an neue Entwicklungen an.“

An der JKU wird das Projekt als Lehrveranstaltung „Freiwilligenarbeit im Sozialbereich. Lernen. Engagement. Verantwortung.“ angeboten. „Service Learning ist die zugrunde liegende Methode dieser Lehrveranstaltung, in der Studierende sich für die Gesellschaft engagieren und dabei fachliche, methodische und soziale Kompetenzen üben und erwerben“, so Plöchl. „Wir unterstützen bei der Suche nach der passenden Einsatzstelle und reflektiert gemeinsam mit den Studierenden ihre Erfahrungen im Hinblick auf ihre persönliche Entwicklung, ihr Studium und ihr späteres berufliches Wirken.“

Blick über den Tellerrand

Die Nachhaltigkeit wurde im Rahmen der Evaluierung 2022 einmalig mit folgendem Ergebnis erhoben: Ein Drittel der Studierenden engagiert sich während des Projekts über das erforderliche Stundenausmaß hinaus. 60 Prozent würden sich auch in Zukunft wieder engagieren. „Ich konnte meine Fähigkeit, offen auf Menschen zuzugehen und mich rasch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen einzustellen, weiter ausbauen“, sagte eine Studentin der Primarstufenpädagogik, die sich in einem Altenheim engagierte.

„Es ist so wichtig, dass man im Leben seine Komfortzone verlässt und sich auf Neues einlässt“, so eine andere Studentin der Primarstufenpädagogik, die sich in einer Wohngemeinschaft für Mädchen engagierte. „Besonders im sozialen Bereich gibt es nichts Schöneres, als in Kontakt mit Menschen zu treten, die einem das Leben wieder von einer anderen Perspektive zeigen und einen zum Nachdenken anregen. Diese prägenden Begegnungen und wertvollen Gespräche lassen einen wieder ein Stückchen weiter über den Tellerrand blicken und tragen auch zum persönlichen Wachstum bei.“

 

Über uns

Unabhängiges Landesfreiwilligenzentrum
Das Unabhängige Landesfreiwilligenzentrum (kurz ulf) ist das Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement im oberösterreichischen Sozialbereich. Als erste Anlaufstelle motiviert es Menschen aller Altersgruppen, freiwillig tätig zu werden, vermittelt sie an Vereine, Initiativen und Organisationen und begleitet sie bei ihrem Engagement. Zudem berät und unterstützt das ulf Freiwilligenorganisationen bei ihrer Arbeit, greift proaktiv Themen auf und setzt bedürfnis- und bedarfsorientierte Projekte um. Gegründet 2008, ist das ulf ein Arbeitsbereich des Vereins „dieziwi – Die Zivilgesellschaft wirkt“ und wird unterstützt durch das Sozialressort des Landes Oberösterreich und das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
www.ulf-ooe.at

dieziwi. – Die Zivilgesellschaft wirkt.
Der Verein dieziwi ist eine österreichweite Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement und unterstützt all jene, die mit ihren Ideen, Initiativen und Projekten dazu beitragen, dass unser (Zusammen-)Leben besser wird. Durch innovative Lösungsansätze und Projekte entstehen neue Partizipations- und Vernetzungsmöglichkeiten und tragen somit zur Nachhaltigkeit von zivilgesellschaftlichem Engagement bei. Der Verein wird unterstützt durch das Sozialressort des Landes Oberösterreich, die Integrationsstelle des Landes Oberösterreich, das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, die Stadt Linz und den Fonds Gesundes Österreich.
www.dieziwi.at

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